Zwei furchterregende Himmelsobjekte nähern sich an diesem Halloween: der östliche Schleiernebel und der Zauberernebel.

Wenn der Herbst über die nördliche Hemisphäre hereinbricht, offenbart der Nachthimmel zwei seiner geheimnisvollsten Wunder, die zu flüstern scheinen. Nehmen Sie in dieser Jahreszeit Ihr Teleskop zur Hand und lassen Sie Ihren Blick zu den Sternbildern Cygnus und Cepheus schweifen. Dort erwarten Sie zwei himmlische Schatten: der östliche Schleiernebel (NGC 6992) und der Zauberernebel (NGC 7380).

Der Blutnebel einer kosmischen Witwe: der östliche Schleiernebel

 

Der östliche Schleiernebel sieht aus wie eine kosmische Wunde, eine Blutspur, die in der Dunkelheit des Weltalls schwebt. Diese leuchtende Wolke entstand vor etwa 5.000 Jahren durch den Tod eines Sterns und erstreckt sich wie die noch frische Narbe einer Sternexplosion über das Sternbild Cygnus. Als Teil eines riesigen Komplexes, der als Cygnus-Schleife bekannt ist, liegt sie neben dem Hexenbesen und dem Fledermausnebel und webt ein Gewebe aus himmlischem Schrecken in der Leere, wo Schönheit und Zerstörung verschmelzen.

Östlicher Schleiernebel: Bildnachweis: Derrick Pearce

Der Zauberer-Nebel: Die Ankündigung eines Zauberspruchs, der aufgedeckt werden muss

 

Mit bloßem Auge erscheint die Region Cepheus ruhig und unauffällig. Durch ein Teleskop jedoch kommt eine spektrale Form zum Vorschein: der Zauberer-Nebel (NGC 7380). Diese riesige Gas- und Staubwolke, die wie die Silhouette eines Zauberers in seiner Robe aussieht, der einen Zauber wirkt, scheint mit einem überirdischen Glanz zu leuchten. Etwa 7.200 Lichtjahre entfernt ist der Nebel eine Wiege für neu geborene Sterne, deren Strahlung seine gespenstischen Säulen und Falten formt.

 

Der sowohl beunruhigende als auch faszinierende Hexensternnebel scheint zwischen Dunkelheit und Flammen zu schweben … eine kosmische Erscheinung, die in ihrer Bewegung erstarrt ist. Dieses magische Schauspiel, das perfekt zum Halloween-Himmel passt, lässt sich am besten in klaren Herbstnächten beobachten.

NGC 7380: Bildnachweis Greg Warwick

Tipps zur Beobachtung

 

  • Beste Zeit: Oktober bis November, wenn Cygnus und Cepheus hoch am Abendhimmel stehen.
  • Dauer: Beobachten Sie 20 Minuten lang, damit das Teleskop genügend Lichtsignale für diese besonders schwachen Objekte sammeln kann.
  • Ausrüstung: Unistellar-Teleskope sind dafür ideal geeignet.

Wenn Sie diesen Herbst mit Ihrem Teleskop den Himmel absuchen, halten Sie bei diesen unheimlichen Objekten inne. Der östliche Schleiernebel und der Zauberernebel erinnern uns daran, dass sich einige Gestalten still zwischen den Sternen verstecken und auf diejenigen warten, die sich die Zeit nehmen, sie zu beobachten.

 

Klarer Himmel und viel Spaß beim Beobachten.

Viel Spaß beim Sternegucken mit UNISTELLAR.

Weiterführende Literatur

Titans Schatten

In diesem Sommer rückt der Ringplanet Saturn an unserem Nachthimmel in den Vordergrund und bietet Amateurastronomen die seltene Gelegenheit, faszinierende transiente Ereignisse zu beobachten.